‚Friends& Family Fund‘Austria for Nepal– Statusbericht Nov. 2015
Nach dem fürchterlichen Erdbeben am 25. April d.J. in Nepal habe ich mich entschlossen, einen eigenen Fonds zu gründen, um meinen Freunden und deren Familien in Nepal zu helfen. Dank der Unterstützung der Naturfreunde Wals-Siezenheim konnte ich, in Kooperation mit weiteren Vereinen und vielen privaten Geldgebern, bis jetzt eine Summe von Eur 10.500,- sammeln!
Davon sind bereits ca. 6.000 Euro als Soforthilfe nach Nepal geflossen – den Rest werde ich weiterhin sehr sorgsam verwenden, um den Alltag der Familien dort zu erleichtern. Denn die alltägliche Situation verschlechtert sich – durch die Grenzblockaden gibt es kaum Benzin, die Nahrungsmittel werden knapp und das Leben in Kathmandu verteuert sich dramatisch. Es kommen wenig Touristen ins Land, dadurch haben viele Familien kaum ein Einkommen. Das ist die aktuelle, leider nicht sehr positive Situation.
Was ist bis jetzt geschehen?
In den ersten vier Wochen gab es Soforthilfe für mehrere befreundete Familien:
- Sanjeev, dessen Haus in Kathmandu komplett zerstört war und der für seine verletzte Mutter und Großeltern sorgen musste
- Maya, die auf einem Feld mit ihrer Familie in Zelten übernachten musste. 9 Personen hatten alles verloren und kaum mehr was zu essen. Mittlerweile leben sie bei Verwandten auf engstem Raum
- Renuka, die hochschwanger war und sich mit unserer Unterstützung Arzt, Krankenhaus und Medikamente leisten konnte. Sie hat ein Mädchen bekommen und beide sind wohlauf
- Rajesh, damit er einen Teil seines Hauses wieder aufbauen konnte
- Ein einfaches Haus im Stadtteil Budhanilkantha wurde komplett wieder aufgebaut
- Tsemay, der den Großteil seiner Familie im Langtang-Gebiet bei dem fürchterlichen Erdrutsch verloren hatte. Er hat bis jetzt mehrmals Geld erhalten, weil ich ihm neben den alltäglichen Ausgaben auch seine Unterkunft in Kathmandu finanziere…
- Pabitra, damit sie ihre kranke Mutter versorgen konnte und um Lebensmittel zu kaufen
- Einiges an Geld wurde auch für die ‚Puja‘ an mehrere Familien gegeben, das ist die Zeremonie, die sie für ihre Toten zelebrieren
Daneben wurden 1.000 Euro Soforthilfe für das Dorf Gwaldaha im Bergland, östlich von Kathmandugegeben: Reis, Öl, Wasser und Nahrungsmittel für ein 1.500 Mann starkes Dorf. Und weitere 1.000 Euro Soforthilfe für das DorfBhimdungain der Region Nuwakot, nordwestlich von Kathmandu. Damit haben sie Wellblech gekauft, die Dächer neu eingedeckt und das Krankenhaus wiedereröffnet. Es war ein Gemeinschaftsprojekt zwischen meinen Fonds und anderen privaten Sponsoren. (siehe Bild).
Der Plan für die Zukunft ist, diese Familien weiter zu unterstützen, bis es selber wieder schaffen (können). Dann möchte ichdie Schule, die HHCA-Academy in Budhanilkantha, an welcher ich im Herbst 2014 tätig war, nochmals in Form von Büchern und Schulmaterialien unterstützen. Schön wär’s wenn ich Tsemay aus dem Langtang-Gebiet beim Wiederaufbau des Hauseshelfen könnte! Er hat ja die Verpflichtung als jüngster Sohn, für seine Eltern zu sorgen. Sie haben beim Erdrutsch im Langtang alles verloren und müssen an einen anderen Ort im Tal ziehen.
Es sind Tropfen auf heißen Steinen… aber die Hilfe ist unmittelbar, direkt und kommt bei den einfachen Menschen an. Nichts davon versickert!
Die Dankbarkeit dieser einfachen, lieben und oft sehr intelligenten Menschen ist überaus groß. Viele von Ihnen sind gut ausgebildet und hätten in einer stabilen Umgebung gute Möglichkeiten, ihr Leben zu meistern. Das tägliche Leben und Überleben ist wegen der Teuerung und der fehlenden Deviseneinnahmen immer schwerer zu bewältigen und die Verzweiflung wächst.
Hoffen wir, dass die neue Verfassung und ein stabileres politisches Umfeld sehr bald auch Verbesserungen für die Menschen dort bringt!
Ein herzliches Dankeschön an Alle, die meinen Fonds unterstützt haben!
ReginaSchoeberl
